Donnerstag, 17. Dezember 2009

Wo is die Zeit geblieben...

So, um meinen Blog davor zu bewahren, das gleiche Schicksal wie 95% aller Blogs in den Weiten des Internets zu erleiden, hab ich mich jetzt dochmal dazu durchgerungen, n paar Minuten meiner kostbaren zu investieren und euch wieder mal auf den neuesten Stand zu bringen:

Das Wichtigste, was ich in diesem gelernt hab ist, dass auch Langeweile durchaus ein Stressfaktor sein kann... das liegt nicht nur an der Tatsache, dass ich in den letzten 4 Monaten nur 20 Credits machen musste, sondern auch daran, dass ich hier keinen Fernseher hab - eigentlich nicht weiter schlimm, werdet ihr jetzt sagen, offenbar hat er ja Internet - aber Internet ist ja nicht gleich Internet. Seit ich hier bin muss ich immer wieder an unser erstes analoges Modem denken, was wir Ende der 90er bekommen haben, was beim einwählen immer so lustige Geräusche macht. Die Geschwindigkeit ist mit dem was man in Finnland landläufig als "Internet" bezeichnet - oder zumindest im Wohnheim durchaus vergleichbar. Also hieß es, Tschüss Online Streams... und zurück zur guten alten Zeitung, aber irgendwann hat man halt sowohl FAZ, Spiegel als auch die Süddeutsche durch. Bücher hab ich ja keine mitgebracht, weil ich zum einen dachte, dass ich hier prima streamen kann (hat ja in London auch geklappt) und zum anderen muss ich ja bestimmt ganz viel für die Uni lesen... war aber nicht wirklich so, aber dazu später mehr.
So hab ich mich also die meiste Zeit hier gelangweilt, denn sooo aufregend is Finnland jetzt doch nicht, vor allem, wenn man mal realisiert hat, dass Wald und Seen auch nach der 500sten Ausführung doch irgendwie immer gleich aussehen...

So nun aber mal n paar Details hier zum Finnischen Leben, vor allem dem Unileben: Ich hab noch nie im Leben soviele unfähige Menschen auf einem Haufen gesehen - so lässt sich das glaub am besten zusammenfassen. Jedesmal, wenn ich irgendwas angefangen hab zu machen, musst ich denken: Stop! Du machst schon wieder viel zu viel, des überfordert deine Teamkollegen und in den meisten Fällen auch den Prof. Blöd ist halt von vornerein schon mal der Ansatz, der so gar nicht mit der Kultur zusammengeht: In allen Kursen mussten wir Gruppenarbeiten und Präsis machen, soweit so gut, wenn da nicht 2 Probleme wären: Finnen reden grundsätzlich nicht (ausser sie sind besoffen) schon gar nicht mit Ausländern und ausserdem hat denen nie jemand gezeigt wie man ne Powerpoint und die dazupassende Päsi macht. So hab ich mich also die meiste Zeit hier durch endlos schlechte Präsis gequält und meine Teams jeweils probiert dazu zu bewegen, da mal was Anständiges zu machen... meistens mit mäßigem Erfolg - dacht ich jedenfalls, aber jetzt kommen nach und nach die Noten und ich hab eine 5 nach der anderen... (da is sowas wie ne 1 bei uns).
Kati hat mich ja schon vorgewarnt, bevor ich herkam, dass es einfach wird. Die Aussage, dass sie hier Accounting ohne Zahlen machen, hielt ich für n schlechten Witz, war's aber nicht. Die können hier nicht rechnen. Stephan - ein anderer Deutscher hier, der das Double schon fertig hat und jetzt sein Praktikum an der Uni macht - ist auch Tutor für Basics of Accounting und verzweifelt jede Woche auf's neue dran, dass die Leute keine Buchungssätze raffen... geschweige den ne Bilanz aus 10 Buchungssätzen erstellen können.
Und das ist ein bisschen symptomatisch für sämtlich Abläufe hier... wenn man aus Deutschland kommt, werden einem die Credits nicht nur nachgeworfen (da müsst man sie ja noch fangen), man bekommt sie auf'm Silbertablett mit Schleifchen und Austauschstudentenbonus.

Andererseits muss man aber auch sagen, dass, wenn man deutschen Hochschulbetrieb gewohnt ist, es schon anstrengend ist, bis man mit den Leuten hier (also den anderen Studenten bei den Gruppenarbeiten) in die Gänge kommt. Nicht nur schon wie bei den oben erwähnten Finnen, denn, man hat neben denen grundsätzlich noch mindestens einen Afrikaner und einen Asiaten in der Gruppe und die sind mal richtig anstrengend...

So jetzt aber genug vom Gemaule über die grottige Uni... schließlich hat man hier auch Spass... seitdem ich Stephan und Florian näher kenn sogar richtig ordentlich Spass... die beiden kommen aus Ludwigshafen (oder ein Luuuuuu wie der Insider sagen würde) und sind wie ich schon bissi älter... d.h. wir sind diejenigen, die sich am WE gediegen zum Kochen treffen und dann bis morgens durchsaufen, ohne vor die Tür zu gehen... wenn die Leut um 4 aus der Disse wiederkommen, erzählen sie uns eh nur, dass es mal wieder Scheisse und total überteuert war... ich find's prima so... und das beste ist, dass sie beide n Auto haben.
Bis vor kurzem hab ich mich hier ja vornehmlich mit den Öffis bewegt (also mim Bus, was anderes gibts ja nich), ist gar nicht so schlecht, aber geht halt auf die Dauer ins Geld und überall kommt man auch nich hin damit... da lernt man die Vorzüge individueller Mobilität doch zu schätzen.

Und so dümpelte also dieses Semester so vor sich hin. Jeden Tag ne Vorlesung und am Wochenende Fressen und Saufen... mitten in der Einöde, so lässt's sich dann doch - wenigstens für n Weilchen mal leben :-)

Damnächst gibt's mehr, hab ja noch n bisschen Zeit, bis es am Montag nach Hause geht und wenn man sich mal aufgerafft hat, schreibt sich's ja quasi von selber ;-)

Dienstag, 6. Oktober 2009

Heimweh... aber wo is heim? oder doch nich?

So morgen steht mal wieder ne Klausur und das ist ja ein sicheres Zeichen dafür, dass es mal wieder Zeit wird zu bloggen, schließlich kann's ja nicht angehen, dass ich hier noch anfang zu lernen. Aber dazu später mehr.
Ich bin jetzt schon seit 6 Wochen hier aber irgendwie angekommen bin ich immer noch nicht, was wahrscheinlich hauptsächlich daran liegt, dass ich mich in meiner Wohnung nicht wirklich zuhause fühl, was wiederum hauptsächlich daran liegt, dass ich hier eigentlich immer frier. Es ist ja anscheinend durchaus unüblich, die Heizung im Oktober anzustellen, auch wenn's draussen -4° hat. Erschwerend hinzukommt, dass ich am Arsch der Welt wohn und das ist jetzt nicht übertrieben. Abgesehen von dem Supermarkt vor der Tür und der Uni um die Ecke, ist alles andere mindestens ne viertel Stunde zu Fuss entfernt. Um mal n Eindruck zu geben:
- Uni: 10 Minuten
- anderes Wohnheim: 15 Minuten
- Lidl: 20 Minuten
- "Stadtzentrum", also Bank und Disko und so: 45 Minuten (nüchtern), 60 Minuten (besoffen)
- Einkaufzentrum: 20 Minuten mim Bus
- Tampere (nächste Stadt): 45 Minuten mim Bus
- Helsinki: 2 Stunden mim Bus

Sollte also nochmal jemand sagen, er is am Arsch der Welt, dann soll er mal herkommen. Aber so Gott und die Accomodation secretary will werd ich nächstes Semester im anderen Wohnheim wohnen, wo wenigstens noch n paar Austauschis sind, die auch 2 Semester bleiben und es is näher am Lidl und dem French Party Club, aka Pacha Valkeakoski.
Soviel also zu meiner Wohnsituation, dann mal zur Uni:
Ich dachte immer, dass wir in Deggi ziemlich betüdelt werden (oder kam mir das nur so vor), ich hatte jedenfalls oft den Eindruck, dass die Profs sich meistens wenigstens dafür interessieren, ob das alles so passt für uns - ja ich weiss, es gibt Ausnahmen. Aber das is mal kein Vergleich zu hier: Hier eine kleine Geschichte, die sich diese Woche zugetragen hat:
Bereits besagte Klausur morgen findet im Kurs "Industrial Buying Behavior & Service Businesses" statt, dafür müssen wir uns eine(!!!) ppt anschauen und 3 Kapitel aus nem Buch lesen, was es hier in der elibrary gibt. Am Montag hatt ich bei dem gleichen Prof Project Management (allein über den Prof und den Kurs könnt ich hier n ganzen Post schreiben) und da haben sich doch tatsächlich Leute beschwert, dass sie das Buch in der elibrary nicht lesen können, es würde nur am Campus gehen, aber sonst nirgends. Mal abgesehen davon, dass es denen reichlich früh einfällt, was macht der Prof? Die Leute, die wollen dürfen jetzt morgen schreiben und die, die nicht wollen können nächste Woche dann nochmal ran, damit sie genug Zeit haben, sich vorzubereiten und der denkt allen Ernstes, dass es seine Schuld war, dass die Leut zu blöd zum Lesen sind. Ich mein hallo?!?!?!?!?
Und so gehts hier eigentlich ständig zu, mal abgesehen davon, dass ich ja eh nur 20 ECTS mach bis Weihnachten, bin ich hoffnungslos unterfordert mit dem Leistungsniveau hier und es soll mir ja keiner mehr mit Gruppenarbeit kommen, wenn ich wieder in Deggi bin. Ich erfüll hier mein Soll an Gruppenarbeiten für die nächsten 10 Jahre und das mit Leuten, die nur kommunikativ sind, wenn sie besoffen sind (=Finnen), also mach ich eigentlich alles alleine.

So nun aber mal zu was wenisgtens halbwegs erfreulichem: Vor mittlerweile drei Wochen waren wir in Helsinki für 2 Tage. Ich hab mich natürlich gefreut wie Bolle, schließlich ist Helsinki ja die größte Stadt hier. Aber ehrlich gesagt muss ich sagen, dass ich dann doch etwas enttäuscht war, zumindest von der Größe und der Lebhaftigkeit. Da hat ich doch mehr erwartet, nich mal wirklich viele Touris waren unterwegs, der Platz vor dem Dom, dem Wahrzeichen Helsinkis war leer, an nem Freitagnachmittag, weit und breit kein Mensch. Nich mal Japaner!!!
Der zweite Tag war dann etwas besser, wir sind auf Suomenlinna gefahren. Eine befestigte Insel vor der Küste, Weltkulturerbe und gar nicht mal so uneindrucksvoll.
Alles in allem, ging's mir in Helsinki so, wie eigentlich immer. Alles ist "ok" aber bis jetzt hat mich hier noch nix wirklich vom Hocker gerissen, darauf wart ich immer noch.
Sobalds passiert, werd ich euch informieren :-)

Samstag, 5. September 2009

Finland - A Prospectve?

So nun bin ich hier, mitten im Nirgendwo, wo's überall aussieht, wie im Schwarzwald, bzw. am Schluchsee. Wald und Seen, viel mehr gibt's hier nicht - ausser Vodka und andere Alkoholika.
Aber der eigentlich Grund, wieso ich mich mal wieder aufgerafft hab, zu posten, ist dass ich am Donnerstag schon meine erste Klausur schreiben werde. Ja ihr habt richtig gelesen, nach 3 Vorlesungen, von denen ich eine nicht da war, eine nur halb stattgefunden hat wegen der Quietschie Party und eine am Dienstag sein wird, schreib ich am Donnerstag meine erste finnische Klausur in Strategic Tools (aber zum Glück auf englisch). Aber fangen wir mal vorne an:
Helsinki hat mich mit wunderschönen Wetter vor fast 2 Wochen empfangen, allerdings hab ich nicht mehr als den Flughafen gesehen - und der war nicht so der Bringer, in erster Linie war er eines: LEER. Da merkt man doch, dass es hier nur 5 Millionen Menschen gibt, die sich auf eine Gebiet so groß wie Deutschland verteilen, also eng wirds hier nie :-) Uni passt soweit auch, auch wenn alles ziemlich anstrengend war mit Orientation und Verwaltungsgedöns und so, aber wird schon alles. In Deggi sind eh alle im Urlaub, also kein Stress :-)
Auch in Finnland hat man die Segnung von einem Teambuildingwochenende erkannt, allerdings ist es hier durchaus ausbaufähig. Als erstes würd ich Alkohol erlauben... vielleicht nicht den ganzen Tag, aber wenigstens am Abend wär so ein Bier schön gewesen, denn sonst kommt man mit keinem Finnen ins Gespräch. Denn da stimmen die Vorurteile: Die Finnen sind sehr schweigsam, reden nur wenn's nötig ist, gehen bei jeder Gelegenheit in die Sauna und saufen bei noch viel mehr Gelegenheiten und das nicht nur bis zum bitteren Ende, sondern weit darüber hinaus. Deswegen bekommt man Alkohol nur von 9 bis 21 Uhr und alles was mehr als 4.7 Umdrehungen hat, gibts nur in staatlichen Alco-Shops und is schweineteuer - das macht aber nichts, weil alles andere auch schweineteuer ist. Ich bin immer noch eifrigst auf der Suche, nach irgendwas, was hier billiger ist, als in Deutschland, bisher vergeblich, aber wenigstens gibts hier Lidl :-)
Auch der Rest von unserem Teambuilding - eigentlich war's ja keins, weil's keine Teams gab, sondern ein Integration Camp, war naja... aber immerhin kann ich jetzt Pappilianiemi sagen (da waren wir nämlich und es war erschreckend ähnlich wie Finsterau nur ohne Bar). Es war ok... nicht überwältigend, aber ok. Punkt.
Am Donnerstag war dann Initiation Party, d.h. höhere Semester scheuchen die Quietschies und Austauschstudenten durch die Stadt, man muss Aufgaben erfüllen (unter anderem wurden wir - also ich nich, aber andere Leute aus meinem Team - mit einem Kran in einem Stahlkorb in einen See getaucht. Bei einer Aussentemperatur von vielleicht 16° kann ich mir schon schöneres vorstellen, aber so sind sie eben, die Finnen. Hart im Nehmen.
Ich hätt eh nicht mehr reingekonnt, weil der Kran unsere Letzte Station war und nachdem wir ja um 4 losgezogen sind, war ich froh, dass ich um 8 noch gerade stehen konnte. Aber immerhin bin ich mit ganz vielen Finnen ins Gespräch gekommen, man muss eben nur wissen wie und sich der Kultur hier anpassen :-)
Nach der Afterparty und nem 40 Minuten Fussmarsch, war ich dann endlich zuhause und hab den ganzen Freitag gebraucht, um mich zu erholen. Ich bin ja der Überzeugung, dass mein Kater nur davon kam, dass ich den ganzen Abend Jim Beam trinken musste (mit Cola für 7.60€!) statt meinem gewohnten Jackie. Davon bekomm ich nämlich keinen Kopf! Aber ich muss ja wohl früher oder später doch auf Vodka umsteigen... wie gesagt, man muss sich anpassen.
Heute war ich mit 2 anderen Deutschen in Tampere - für die, die es nicht wissen und das sind glaub ich alle - Tampere ist die größte Binnenstadt Skandinaviens mit ca. 200,000 Einwohner und mit dem Bus ne dreiviertel Stunde weg. Es ist eine echt schöne Stadt, aber man merkt halt auch, dass es nicht wirklich gross ist. Am besten war der Burger in einem American Diner - trotz der aller Bemühungen sich anzupassen, man darf schließlich nicht vernachlässigen, was andere Kulturen zu bieten haben :-)
Nun bin ich gespannt, was die nächste Woche bringen wird - mein erster Besuch in der französischen Austauschbar steht ja auch noch an...

London - A Retrospect

Was soll ich sagen, meine Lieben?!? London war einfach nur toll, es ist schwer, es in Worte zu fassen, aber die 5 1/2 Monate sind einfach viel zu schnell rumgegangen und ich wollt gar nicht mehr weg. Damit ist auf jeden Fall eines klar:

I'll be back!!!
Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder. Keine Frage!

Die letzten Wochen, die ich wieder bei ines auf der Couch zubringen durfte, waren traumhaft. Ich war auf'm Sonisphere (ja Stivie ich war da :-P), hab mich neu eingekleidet und natürlich war mein Hase auch noch da! Ich hab einen wunderschönen Geburtstag mit Marlene gefeiert und am Ende war's einfach perfekt.
Vielmehr brauch ich eigentlich nicht zu sagen, für mich ist London die perfekte Stadt und die Entscheidung, ein Praktikum zu machen, war die beste ever auch wenn ich es mir hätte sparen können, meine Studium hätte abkürzen können und so, aber ich bin sehr glücklich, dass ich es gemacht hab und kann's nur empfehlen, so einfach kommt man nie wieder in ein fremdes Land und in eine solche Metropole!!!
Aber stellt euch auf einen Kuturschock ein, wenn ihr nach Hause kommt, oder so wie ich in der finnischen Provinz landet, wo sich nicht mal Fuchs und Hase gute Nacht sagen, weil sie beide zu besoffen sind.
Vielen Dank allen, die diese wunderbare Zeit möglich gemacht haben!!!

Samstag, 11. Juli 2009

BLUR@HYDE PARK!!!

Es scheint, je länger ich hier bin, desto aufregender wird's hier. Ok, das vorletzte Wochenende war nur bedingt aufregend. Wegen Weekend Engineering Work an meiner UBahn Station saß ich das ganze Wochenende mehr oder weniger fest, aber das hielt mich nicht davon ab, endlich diesem Hosendrama ein Ende zu setzen und außerdem: Auf eine Hitzwelle im UK war ich so gar nicht vorbereitet, also musst ich meine Garderobe pimpen, um gegen die tropischen Temperaturen hier gewappnet zu sein.
Also bin ich am Sonntag, nach nem chilligen Samstag erstmal nach Hammersmith losgezogen. Gezwungenermaßen zu Fuss, weil Rail Replacement Bus Services bei mehr als 30°C alles andere als lustig sind. Nach ner Stärkung bei Starbuck's hab ich mich dann in das Shopping Abenteuer gestürzt. Ines war ja der festen Überzeugung, dass ich bei TKMaxx auf jeden Fall ne Hosen finde würde und nach einigem Suchen bin ich doch tatsächlich fündig geworden. Eine total geile Jeans von Donna Karen reduziert von 110 auf 30 Pfund... hab zwar bezweifelt, dass sie passen wird, aber sie passt *freu* dann kamen noch n paar T-Shirts dazu und ich war eingedeckt für die anstehende Hitze und bin glücklich wieder nach Hause gewackelt.

In der Woche drauf hat sich dann rausgestellt, dass es durchaus lohnende Investitionen waren. Denn die Hitzwelle hat angehalten und 30°C in ner Millionenstadt sind mal sowas von nicht lustig. Zitat von meinem Arbeitskollegen: "Well, we're not very good at extremes here. With the first snowflake public transport collapses and when it gets hot, people die." Gestorben bin ich zwar nicht, war aber doch ganz froh, dass ich mich nicht in die Ubahn quetschen musste, sondern in meinem klimatisierten Zug zur Arbeit fahren konnte.

Nach nur 3 Tagen war's dann endlich soweit: Melli und Stivie haben mich besucht. Im Gepäck Tickets für Blur im Hyde Park. Nachdem wir die Rush Hour damit zugebracht haben an der Liverpool Street Station (aufmerksame Blogleser werden eine Hinweis auf nen früheren Eintrag finden :-)) Pendler zu beobachten, sind wir dann, als es temperaturtechnisch erträglich war ins Hostel gefahren und nach dem Einchecken haben wir uns mit Bier eingedeckt und sind zum Porbehören in den Hyde Park und selbst das war schon sehr surreal. Aber nur ein Vorgeschmack auf den nächsten Tag.
Am Freitag haben wir dann gleich mal das Gelände erkundet und nachdem wir noch n bissi Sightseeing am Buckingham Palace, Trafalgar Square und Piccadilly Circus gemacht haben gings um halb 3 los. Wir haben die Tickets abgeholt und haben uns n Plätzchen gesucht. Am Morgen stand schon auf der Titelseite der Zeitung, wie geil das Konzert am Donnerstag war. Nach 2 Blurkonzerten, konnt ich mir diese Menschenmassen von 55,000 einfach nicht vorstellen.
Aber es war einfach perfekt - surreal aber perfekt. Die Sonne hat geschienen, es gab Bier und wir hatten n prima Platz und die Atmosphäre war einfach unbeschreiblich.



Total entspannt (gegen später dann auch total betrunken :-)) aber einfach nur geil...





Weil Padi nicht mitgekommen ist, hatt ich sogar n Plätzchen im Hostel, was das ganze relativ vereinfachte, weil ich nicht mehr nach Hause musste und wir am nächsten Morgen gleich mit dem Sightseeing starten konnten: London Eye war die erste Station. Bis jetzt dacht ich ja immer, dass 17 Pfund für 20 Minuten total überteuert sind, aber das sind sie nicht. Es war total toll (abgesehen davon, dass sowohl der Akku in meiner Kamera als auch in meinem Handy beschlossen haben, kollektiv schlapp zu machen). Danach dann entlang der Southbank zu St. Paul's und der Tower Bridge, von da wollten wir eigentlich nach Wembley, aber haben uns aufgrund des Wetter spontan entschieden, ne Runde im Regent's Park zu chillen... ach mir wird das Stadtleben sooo fehlen.
Nach nem kurzen Abstecher zur AbbeyRoad (Beatles Fans wissen Bescheid) und Pizza Hut haben wir dann noch n bisschen vorm Hostel gechillt und dann war das Wochenende auch schon wieder vorbei. Aber scheee war's. Blur war definitv einer der ganz großen Höhepunkte und 45 sehr gut angelegte Pfund.
Morgen und am Montag geht's zurück auf Ines' Couch. Damit ich Miete sparen kann und die letzten 3 Wochen noch in den Genuss bekomm im Zentrum zu wohnen... ich glaub ja, Ines will nur, dass mit der Abschied so richtig schwer fällt, vor allem, weil ich ja am Samstag ne ganz besondere Geburtstagsüberraschung bekomm (eigentlich keine Überraschung, weil ich's ja schon weiß): Der Hase kommt nach London... Marlene hat's geschafft n Flug zu buchen und kommt für 4 Tage. Ich kann's kaum erwarten...

Dienstag, 23. Juni 2009

Die Zeit wird knapp

So meine Lieben, nachdem ihr ja gesehen habt, dass ich eifrig an meiner to-do-Liste arbeite, so wie wir das in der Time-Management Präsi gelernt haben, möchte ich jetzt mal n kurzes Update geben:

Portobello Road Market:
Das steht noch an... tendentiell am nächsten Samstag. Freu mich schon :-)
National Gallery: Check!
Ist erledigt, war ganz toll, vor mittlerweile schon fast 3 Wochen. Als Student zahlt man nur 2 Pfund für nen Audioguide und jedes Bild hat ne Nummer, die hackt man dann in diese tolle Ding rein und dann erzählt ein netter Mann, vor welchem Bild man grad steht. Man muss sich allerdings schon für Kunst interessieren, dass das Spass macht. Aber ich find, es hat schon was, 50cm vor nem van Gogh, Monet oder Picasso zu stehen.
British Museum: Check!
Auch erledigt und zwar noch am gleichen Tag, an dem ich schon die Queen gesehen hab. Wenn das mal nicht britisch ist. Ehrlicherweise muss ich aber hier zugeben, dass es im British Museum so gut wie nichts Britisches gibt. Deswegen meinte mein Arbeitskollege auch "The biggest collection of stuff British people have stolen over centuries" und so ist es auch. Man findet in dem riesen Museum zu (fast) jedem Kontinent nen Flügel, wo dann ausgestellt ist, was man so geklaut hat. Unter anderem die Totenmaske von Tut-ench-Amun und der Stein von Rosetta.
War alles ziemlich beeindruckend, muss ich schon sagen, aber auch ziemlich überlaufen und eigentlich müsste man ne Woche Zeit mitbringen, um sich alles in Ruhe anzuschauen, aber jetzt weiß ich immerhin schon, was ich mache, wenn ich in Rente bin.
Danach wollt ich zu Liberty's und Fortnum & Mason's die beiden Kaufhäuser spielen in der gleichen Liga wie Harrods, sind aber wesentlich älter und mitten in der Stadt und auf dem Weg dahin, kurz nach Verlassen des British Museum, ist dann das passiert:

Bei dieser munteren Truppe handelt es sich um die World Naked Bike Tour: Radfahrer wollen darauf aufmerksam, dass Autofahrer mehr Rücksicht auf Radfahrer nehmen. Aber ich fang mal vorne an: Wir kommen aus dem British Museum, ein Kumpel, der dabei war, meint, da vorne is wohl ne Demo. Dann mein ich so: "Da is'n nackter Mann auf nem Fahrrad." und als wir näher kamen wurde klar, dass es nicht bei einem Nackten auf nem Fahrrad bleibt. Ich bin schlecht im schätzen, aber wir standen da gute 10 Minuten und ich war schwer damit beschäftigt, darauf zu achten, dass mit vor Ertsaunen nicht der Mund offen stehen bleibt (ich weiß is ne doofe Redensart, war aber wirklich so).
Jedenfalls war das mal wieder einer der Momente, die ich hier in London so liebe. Man weiß nie (und ich meine damit wirklich NIE!), was hinter der nächsten Ecke wartet. Ich bin froh, dass ich das festgehalten hab, weil ich glaub meine Mama oder gar meine Oma würden mir das sonst nie glauben.
Camden Lock: Halber Check
Ich war zwar nochmal da, aber hab nix gekauft.War mit John, Laura und Carla da (im Rahmen unserer Villa Kennedy Reunion). Is aber nich weiter schlimm, weil ich jetzt genau weiß, was ich will: eine Umhängetasche... schwer zu beschreiben, aber ich fand sie toll und jetzt bleibt mir nur eins übrig: Nochmal hin!!!
Camden Passage: Noch kein Check
Mit dem Thamse Clipper fahren: Wollt ich eigentlich am Sonntag machen. Warum nicht? Siehe Canary Wharf weiter unten.
Canary Wharf: Stand eigentlich für Sonntag Nachmittag ganz fest auf'm Programm, Wetter war prima, also was will man mehr, wollt vorher nur noch schnell bei Selfridge's vorbei, weil da Sale war (und bei Debenham's, da war auch Sale) und ich es letzte Woche geschafft habe, zwei meiner Jeans zu zerreissen. To cut a long story short :-) Jeans werden bei mir zwischen den Beinen irgendwann relativ dünn, weil die Beine da beim Laufen aneinanderreiben und irgendwann is sie dann halt zu dünn. Irgendwann war dann letzte Woche, also hab ich gedacht: Prima, spätestens bei Debenham's find ich eine, die passt und dann kann ich zum/nach Canary Wharf. Ja scheiss war's ich war bei:
Selfridge's
Debenhams
Zara
Primark
GAP
H&M
und Esprit
Nach 5 (!!!) Stunden hab ich dann endlich ne Hose gefunden, die gepasst hat. Um so Kleinigkeiten, wie Schnitt, Farbe oder Preis kann man sich dann auch nicht mehr kümmern. Jedenfalls bin ich immer noch kein wirklicher Fan von der Hose und noch viel weniger von der Tatsache, dass ich meinen ganzen Sonntag dafür opfern musste!!! Blöde Zwischengrößen. Ich werd im August nach Frankfurt fahren, zu Mavi gehen und nach ner halben Stunde mindestens zwei Jeans haben, die passen UND mir gefallen!
Kew Gardens wird wohl nix mehr... hab einfach keine Zeit, mal n ganzen Sonntag in nem Park zu sitzen, also auch was für die "Mach ich wenn ich in Rente bin" Liste.
London Eye übernächstes Wochenende, wenn Melli da is.
Trooping the Colour für alle die' schon wieder vergessen haben: ICH WAR DA!!! GANZ VORNE!!!
Notting Hill: Is auch noch auf der Liste, vielleicht am Samstag mit Portobello Road... vielleicht find ich da ja n Jeansladen.
Kensington Palace: steht auch noch an.
Windsor Castle: Eher nicht und mal wieder was für die Rentnerliste. Aber in dem Zusammenhang muss ich noch ein bisschen was, über Royal Ascot erzählen:
Royal Ascot ist ein 4tägiges Pferderennen in Ascot, Südengland (ungefähr 10 Auto oder Zugminuten von meinem Büro) jedes Jahr im Juni. In Deutschland ist der Spass für allem für die außergewöhnlich Hutmode bekannt und schafft's regelmäßig in die Tagesschau. Ich dacht (und ich hoff jetzt mal ich bin da nich allein), dass es da immer sehr, sehr posh zu geht und vornehm am Champagner genippt wird. Tja falsch gedacht: Die Engländer, wetten was das Zeug hält (mein Chef hat am Freitag verloren und weil er die Schmach nicht ertragen hat, durften wir früher heim :-)) und - hätt ich mir ja eigentlich mittlerweile denken können - saufen, was das Zeug hält. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, wenn sich ne Frau, mit den Schuhen in der Hand (weil man in den Heels ja nicht mehr laufen kann) in eine Hecke übergibt. Meine Arbeitskollegin war am Samstag da und hat morgens um 11 angefangen zu trinken. Ihr Freund hat dann noch bissi was gewonnen und sie sind abends feiern gegangen. Also hat sie mal eben 12 Stunden durchgesoffen...
Ich bekam dann meinen Teil besoffener Engländer dann auch noch ab: Als wär's nicht genug, dass ich jeden Abend den Zug mit Kindern teilen muss, die den ganzen Tag im Thorpe Park rumgetobt haben, nein an 3 Tagen, darf ich auch noch in den Zug steigen, der kurz davor in Ascot gehalten hat und das nachdem das letzte Rennen war. HURRA! Jedenfalls ist es manchmal schon komisch, wenn man einem Mann im Smoking oder ner Frau im schicken Kleidchen, zuschauen kann, wie sie die Kotze runterschlucken müssen... aber natürlich aus sicherer Entfernung.
So ihr seht also, es gibt noch viel zu tun, warten wir's ab... hihi... der nächste Blog kommt bestimmt.

Sonntag, 14. Juni 2009

Trooping the Colour 2009

Ich habs tatsächlich geschafft, ich bin gestern noch früher aufgestanden als an einem normalen Arbeitstag, hab mich mit Laura um 8 an der Green Park Station getroffen und um halb 9 hatten wir uns unseren Platz gesichert: Ganz vorne am Beginn der Mall, so dass man aber auch noch den Balkon vom Buckingham Palace sehen kann.
Für alle, die sich jetzt denken "Wovon redet der da eigentlich???":
Jedes Jahr im Juni findet in London eine große Militärparade statt, sie heißt "Trooping The Colour", was soviel bedeutet wie, man zeigt den Streitkräften die Fahne (war wohl früher wichtig, dass die Soldaten auch sicher wissen, wer Freund und wer Feind ist, was aber auch gleichzeitig unterstellt, dass man gedacht hat, die Leute wissen nicht, wie ihre eigene Fahne aussieht). Jedenfalls feiert man bei dieser Gelegenheit auch gleich den Geburtstag des aktuellen Monarchen. Die Queen hat zwar eigentlich im April Geburtstag (sie ist 83 geworden) aber da ja im April das Wetter - naja sagen wir mal - unbeständig ist hier in London (aus eigener Erfahrung kann ich jetzt sagen, es is eigentlich immer kalt und verregnet), hat man das kurzerhand in den Juni verlegt und wenn ich mir mein Geischt so im Spiegel anschaue, dann weiß ich auch warum, ich hab mir nämlich ne richtig fetten Sonnenbrand geholt. Diese Tatsache finde ich immer noch etwas merkwürdig, weil 1) es geregnet hat, als ich morgens los bin 2) wir mit dem Rücken zur Sonne standen 3) ich in England bin!!!

Nun möcht ich euch aber auch nicht länger auf die Folter spannen und gleich noch vorneweg sagen: Wer kein Bock auf Queen, Pomp, Pferde oder Marschmusik hat is hier falsch und kann gleich zum nächsten Blog übergehen.
8:30am: Laura und ich nehmen unsere o.g. Position ein, die wir strategisch so gewählt haben, das egal auf welcher Seite von Victoria Memorial die Kutsche mit der Queen vorbeifährt, wir sehen sie auf jeden Fall und den Balkon sehen wir auch. Nachteil an der Sache: Wir kriegen nichts von der eigentlichen Parade mit, aber die kennt man ja ausm Fernsehen.
8:45am: Ein Laster mit einem kleinen Kran kommt angefahren, nimmt vor unseren Augen eine Ampel, die mitten auf der Strasse steht an den Haken und zieht sie raus. Ein Mann zieht den Stecker raus, macht einen Deckel auf das Loch in der Straße und die Ampel wird verladen. So einfach geht das (siehe Beweisfotos)
9:00am: Ein Pulk nerviger Amerikaner macht sich neben uns breit. Da wir leider nicht so gut vorbereitet waren, wie die meisten die so früh da waren und keine Klappstühle hatten, haben wir uns auf den Boden gesetzt. Ist ja eigentlich nicht weiter wild, aber wenn man das Gefühl hat, mitten in einer Sitzblockade zu sein, nur weil diese doofe Tuse da neben uns meint, sie müssen diesen armen Soldaten, der da vor uns am Straßenrand steht gefühlt 9 Milliarden mal fotographieren (mal ehrlich so schnell altert kein Mensch, als das man da n Unterschied sehen würde). Wir haben aber eifrig unseren Platz verteidigt und wären auch nicht davor zurückgeschreckt, dem Polizisten mit dem Maschinengewehr vor uns zu sagen, dass entweder was in ihrer Tasche tickt, oder sie uns Gras verkaufen wollte (Optionen sind je nach Lust und Laune zu wählen).
10:00am: Entlang der Mall stellen sich alle 10 Meter Soldaten auf und ein Obersoldat (ja ich weiß ich bin hier nicht sehr fachmännisch) kommt mit nem Abstandsmesser um sicher zu gehen, dass auch alles ordentlich ist.
10:15am: Die Truppen marschieren mit Marschmusik vorbei, die Mall runter zum Horseguard Parade, wo die eigentlich Parade stattfindet.
10:30am: Die Ami Tuse neben uns macht mich wahnsinnig weil sie jetzt auch noch den armen Polizisten vor uns in ein Gespräch verwickelt, über ihr ach so interessantes Leben (schon irgendwie arm, wenn man es als seine größte Lebensleistung sieht, sein Heimatland mal verlassen zu haben!)
10:40am: Die Queen verlässt Buckingham Palace in einer offenen Kutsche, davor haben sich schon Camilla, Prinz Harry und Prinz William eine Kutsche geteilt.
10:44am: Ich hab sie gesehen!!! Ganz nah!!! Und sie sieht echt aus wie im Fernsehen.
11:00am: Die Queen kommt am Horseguard Parade an, die Parade beginnt, bei uns fahren Kehrmaschinen entlang, um die Überreste der 300 Pferde zu beseitigen (das kommt davon, wenn man vorher nicht nochmal Sicherheitstü geht, so wie Laura und ich, wir haben nämlich durchgehalten)
11:30am: Der Chef der vorher den Abstand zwischen den Soldaten gemessen hat, kommt jetzt vorbei, um die Mützen zu lüften. Kein Witz. Die Soldaten die entlang der Mall stehen dürfen sich ja nich mal eben im Gesicht kratzen oder ich Mütze zurecht rücken (obwohl das bei so manch einem Sinn machen würde, denn wenn Haare von der Mütze fast bis zur Nasenspitze reichen, dann sieht der echt nix mehr - wahlweise würd aber auch ein Spängersche helfen am besten mit nem pinken Schmetterling). Also jedenfalls kommt dann da der Chef vorbei, rüttelt mal kräftig an der Mütze und streicht dann nochmal liebevoll drüber, dass auch alles wieder ordentlich sitzt.
12:20pm: Die Big Marching Band (ca. 200 Musiker) marschieren zurück zum Buckingham Palace gefolgt von der Queen und ja ich hab sie nochmal gesehen und nochmal ganz nah!!!
12:35pm: Die Queen steht mit der königlichen Familie aufm Balkon von Buckingham Palace (und genau jetzt hat sich unsere strategisch durchdachte Standortwahl ausgezahlt, auch wenn ich trotz Brille nur einen türkisen Punkt gesehen hab, aber ich bin sicher sie wars!)
1pm: Fly Past: Nachdem die Queen jetzt Fusssoldaten und die Kavelerie gesehen hat, fliegt die Royal Air Force über die Mall und Buckingham Palace, um zu zeigen, was sie so können. Schon krass, wie tief die fliegen und das über der Stadt. Am schönsten ist das Ende wenn 9 Eurofighter die britischen Nationalfarben in den Himmel malen.
Dann winkt die Queen nochmal und verschwindet im Palast (wahrscheinlich zum Kuchenessen, schließlich feiert man ja ihren Geburtstag)

Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt und wenn man dass, was ich da gesehen hab, mit der Bundespräsidentenwahl vor 3 Wochen vergleicht (4 Hanseln, die die Nationalhymne spielen und 1100 Namen die vorgelesen werden, damit auch jeder weiß, wann er zur Urne gehen muss), muss ich sagen, dass das hier schon mehr hermacht und wenn ich nächstes Jahr in der Nähe bin, dann schau ich mir das auf jeden Fall nochmal an.
Und für alle, die jetzt immer noch nicht glauben, dass ich sie gesehen hab und für die, denen die Bilder nicht reichen, hier mein filmisches Meisterwerk (ja ich weiß es ist ausbaufähig, aber ich bin ja auch kein Medientechniker und ich wollt ja die Parade auch nicht wie unseren japanischen Freunde nur durch das Display meiner Kamera verfolgen):

Samstag, 30. Mai 2009

Wie ein tube Streik mein Abendessen runiert, aber Hauptsache die Sonne scheint!

Jetzt sind schon wieder 2 Wochen rum und ich komm hier einfach zu nix (liegt vielleicht auch dran, dass ich manchmal einfach nur faul bin *schäm*). Ich hab jedenfalls grad eben beschlossen, dass es Zeit wird, mal ne Liste zu machen und meine letzten 9 Wochen hier mal noch wenigstens ein bisschen zu planen. Schließlich gibt es noch so viel zu sehen:

Portobello Road Market (da muss ich mal an nem Samstag früh aufstehen :-/ und außerdem gibt es die blaue Tür aus dem Film nicht mehr :-()
National Gallery (Eintritt frei!!!)
British Museum (auch freier Eintritt, also mitnehmen)
Camden Lock (war ich zwar schon, hab aber nix gekauft und das geht ja nich)
Camden Passage (auch n Floh-/Antikmarkt)
Mit dem Thamse Clipper fahren (ein öffentliches Verkehrmittel)
Canary Wharf (muss ich mal anschauen, weil so wie's aussieht werd ich genau da nachm Studium landen)
Kew Gardens (bin ja bei den 15 Pfund Eintritt immer noch nicht wirklich sicher)
London Eye (das mach ich auf jeden Fall mit Melli)
Trooping the Color am 13. Juni (da feiert die Queen Geburtstag also viel Pomp and Circumstance *freu*)
Notting Hill (Portobello ist zwar in Notting Hill aber trotzdem!)
Kensington Palace (wo Diana gewohnt hat)
Windsor Castle (aber nur vielleicht, der Spass kostet 15 Pfund Eintritt :-/)
IMAX Kino
- to be continued -

Ist ja doch ne ganz schön lange Liste, Vorschläge sind übrigens immer willkommen, aber jetzt muss ich mich echt ranhalten, vor allem, weil ich ja auch noch dieses doofe Acocunting Certificate machen möchte, bevor ich nach Finnland geh... das artet schon wieder alles in Stress aus hier. tztztz

So jetzt aber mal zu dem, was so passiert ist:
Grand Prix war ja nicht so unbedingt der Burner (vor allem wenn man nicht auf Harry Potter steht, so wie ich :-)). Ines hatte ja zur Party geladen, 40 Leute waren eingeladen, mit der Absicht, dass so 10-15 Leute dann auch aufschlagen und was passiert? Ich bin der einzige, der aufschlägt. Aber lustig war's trotzdem.
Zitat von dem Arbeitskollegen von mir zum deutschen Beitrag: "He was wearing fucking silver spandex!" Tja wo er recht hat, hat er recht. Naja alles in allem wie gesagt nicht so der Burner, aber es gab lecker Essen bei Ines und lecker Weinsche (alles ausm Sonderangebot natürlich :-))

Seit letztem Wochenende hält hier jetzt auch tatsächlich der Sommer Einzug, am Sonntag war ich mit John im Regent's Park (für alle, die's nicht wissen: John ist ein ehemaliger Arbeitskollge von mir, der seit 2 Wochen hier in London arbeitet und wie ich, seine ersten Wochen im Auffanglager für deutsche Hotelmenschen in London a.k.a. die Couch von Ines verbringt) und es war total toll, nicht zu warm nicht zu kalt und der Rasen (nein das ist kein Gras sondern RASEN!!!) ist wie n Teppich... einfach supi.
Am Montag hab ich mich dann mal wieder bissi mit Acocunting beschäftigt (und das an einem der raren Feiertage hier) Aber wenigstens hab ich das im Park gemacht, aber doof sind ich's immer noch. Aber ich hab auch keinen Bock die 120 Euro zum Fenster rauszuwerfen.
So das war's dann auch schon wieder mit dem langen Wochenende. Dienstag war dann pünktlich zur Arbeit wieder Scheißwetter, aber egal, bin ja den ganzen Tag drin nur gestern war's dann wieder schön und aus unerfindlichen Gründen mussten wir bis 5:30 im Büro bleiben und das an nem Freitag!!! Hallo? Wo kommer denn da hin.
Aber wengistens wird's morgen auch wieder schön, es sei denn der Wettermann hat mal wieder gelogen (das tut der hier nämlich ganz oft, und wird nicht mal bestraft dafür).

Und mal wieder für alle, die sich noch wundern, was es den mit dem heutigen Titel auf sich hat: Eigentlich wollte ich am Mittwochabend zu Ines, The Apprentice schauen, letzte Folge vor dem Finale und wer Ines kennt, weiß dass da immer was zu essen am Start is. Aber wird nix, weil die tube von Dienstagabend 7pm bis Donnerstag 7pm bestreikt wird. Es wird also sehr interessant werden, wie die Menschen hier zur Arbeit kommen wollen, ich bin mal froh, dass ich Zug fahre (jedenfalls so Gott und South West Trains will :-)) und gespannt, wie groß das Chaos wird.

Donnerstag, 14. Mai 2009

DER GRAND PRIX KOMMT!!!

und ja ich weigere mich diese unvergleichliche Veranstaltung Eurovision Song Contest zu nennen, denn man braucht wesentlich mehr als drei Worte um dieses - sagen wir mal - Schauspiel zu beschreiben. Wer jetzt sagt:"Grand Prix sind aber nur zwei Wörter!" diesem Unwissenden sei gesagt, bis vor ein paar Jahren war die offizielle Bezeichnung

Grand Prix d'Eurovision de la Chanson

und das triffts ja wohl wesentlich besser und der- oder diejenige sollte sich mal nächsten Mai das Grand Prix Wochenende freihalten, dann mach ich da gern ne Aufklärung am lebenden Objekt.

Ich hab's diese Jahr endlich mal geschafft, beide Halbfinales anzuschauen (BBC Three sei dank) und da ich ja nicht für Deutschland sein muss (wir sind ja eh dabei, weil ja sonst keiner letzter werden würde) hab ich festgestellt, dass des echt Spass macht, wenn man da mal mitfiebern kann - Heut war ich für Griechenland, Gründe siehe unten.

Leider ist aber nur einer von meinen persönlichen Favoriten durchgekommen, die da waren:
Montenegro: Ein Lied von Ralph Siegel - muss ja eigentlich bei jedem Grand Prix dabei sein, aber diesmal nicht und das obwohl sie Unterstützung von dem Star der UK Version von Let's Dance hatten. Schade, und dabei war sein Arsch so knackig in den engen Hosen, aber John Travolta und Saturday Night Fever kommen eben nur ab einer bestimmten Promillezahl an:
http://www.youtube.com/watch?v=kD7KgKzH0Uc
Schweiz: Die Lovebugs waren mal Vorband von Blur wenn ich mich recht erinner, wär aber glaub ich weng merkwürdig geworden.
Die Niederlande: GLITZERANZÜGE!!!! Wie geil, ich hab allerdings nicht wirklich verstanden, was die fette Frau da auf der Bühne soll, aber egal, Hauptsache es glitzert. Aber auch nicht dabei.
http://www.youtube.com/watch?v=Q18GJcLJ2oM
Ungarn: Der Typ mit ner viel zu engen Turnhose. Schlimmer als bei nem Ringer und damit unfreiweilig saukomisch, aber das fand wohl nur ich.
http://www.youtube.com/watch?v=UXcFK3gAX3E (das video is von den Proben die Hose beim Auftritt war viel enger und viel grüner)
Aber Griechenland hat's geschafft. Sakis Rouvas ist 2004 dritter geworden, hat 2006 moderiert, war schon mal auf dem Cover der griechischen Men's health und hat nicht zuletzt die geilste Magicbox auf der Bühne inklusive Förderband und integrierter Griechenlandfahne.
http://www.youtube.com/watch?v=dp7Au_BKOxk
Einziger Nachteil: Als ich erfahren hab, wie alt der isch, wollt ich in Keller gehen und mich erschießen (isch aber daran gescheitert, dass wir keinen Keller haben). Wer will darf jetzt gern mal schätzen, hier sieht man sein Gesicht bissi besser http://www.youtube.com/watch?v=Yif5OkI3Ak4
Aber nachdem ich darüber hinweg bin, bin ich n Riesenfan von ihm. So Grand Prix, was er macht. Ich find's toll und werd morgen auf jeden Fall ein Griechenlandfähnchen basteln (neben einem UK und natürlich einem deutschen).
A propos Deutschland: Für alle, die es noch nicht wissen hier das Rezept des deutschen Beitrags:
Man nehme Alex Christensen (oder einfach Alex C.) bekannter Produzent und DJ, die älteren (so wie ich) kennen noch U96, die jüngeren kennen wohl "Du hast den schönsten Arsch der Welt" füge aufgrund mangelnder optischer Maseen- bzw. Grand Prix-Tauglichkeit ein schönes Gesicht und einen schönen Körper hinzu (wahlweise männlich oder weiblich, bei uns diesmal männlich), nämlich Oscar Loya, ursprünglich Amerikaner, Musicaldarsteller in München (West Side Story) und schwul (wenn man diese Tatsache mehr promotet hätte, hätten wir schon gewonnen :-)) und zu guter letzter was total abgefahrenes: Die Ex-Frau von Marilyn Manson, Dita van Teese unterstützt die Performance.
Also meiner Meinung nach kann das nur entweder Sieg oder letzter heißen für uns (und bei uns wohl eher letzter), aber sind wir mal gespannt, ich glaub Mittelfeld is das nich.

Zum Schluss noch unsere schärfsten Konkurrenten:
Norwegen:
Ein "Wunderkind", gestern 22 gworden, spielt Geige und singt, dass er in ein Märchen verliebt ist. Ich weiß ja nicht...
Malta:
Eine fette Frau, deren Lied wie n Soundtrack von nem Disney Film klingt. Sie hat aber die Statistik auf ihrer Seite. Bei der ersten Teilnahme 3. Platz, bei der zweiten 2. Platz und jetzt ist sie zum dritten mal dabei...
UK:
Mal abgesehen vom temporären Patriotismus, der mich mit dme Land verbindet, glaub ich irgendwie, dass Andrew Lloyd Webber am Klavier einfach mehr zieht, als Alex Christensen. Tut mir ja leid.
Ukraine:
Eine Mischung aus Britney Spears, alten Römern, Christina Aguilera, Doro Pesch und Madonna. Musikalisch eher uninteressant, aber ne Frau in nem überdimensionalen Hamsterrad und halbnackte Männer um bzw. auf besagtem haben offenbar was. Ich bin allerdings unschuldig, dass die weitergekommen sind, denn UK durfte heute beim 2. Semifinal nicht voten.
Frankreich:
Patricia Kaas kann scho was, immerhin hat sie schon ganz viele Platten verkauft, aber wieso will sie barfuss auftreten???

Übrigens ich liebe britische Kommentatoren. Sir Terry Wogan ist bzw war ne Institution (dummerweise kommtentiert er ab diesem Jahr nicht mehr). Der hat sich mit zwei Flaschen Baileys völlig unvorbereitet in die Kabine gesetzt und bis zum geht nicht mehr gelästert. Einfach geil, aber sein Nachfolger is auch nicht schlecht. Zitat zum griechischen Beitrag: "No man has bodyhair here tonight. I checked that. If you have some, please send it in a parcel"

Also ihr wisst, was ich am Samstag um Punkt 8 machen werde. Ines hat zur Grand Party geladen und ich sitz in der ersten Reihe bei BBC1!!!
GOOOO GERMANY
(or Greece :P)

Sonntag, 10. Mai 2009

Bergfest - freuen oder doch eher nich?

Ja ihr habt richtig gelesen, genau heute vor 12 Wochen bin ich auf dieser netten Insel namens Großbritannien gelandet und das heißt, dass ich jetzt Halbzeit habe, noch 12 Wochen mehr und dann gehts wieder nach Hause und kurz drauf dann in den hohen Norden. Irgendwie kann ich's kaum fassen, dass ich schon 3 Monate hier bin. Kommt mir vor wie gestern, dass wir alle noch in Deggendorf waren. Tja wenn man älter wird, vergeht die Zeit halt eben viel schneller... jedenfalls kommt's einem so vor.
So sehr ich mich auch auf Finnland freue, hab ich mich schon sehr an den Gedanken gewöhnt in der tollsten Stadt der Welt (jedenfalls die tollste, die ich kenn) zu wohnen. Hier is alles so wunderbar aufregend und jeder Tag ist anders... Ich stell jetzt mal die wagemutige Vermutung an, dass es in Finnland etwas ruhiger zugehen wird, aber naja, dann muss ich eben trinken :-)

Was gab's sonst noch? Ach ja, ich war zuhause:
Der verlängerte Wochenendtrip in die Heimat war echt toll, vor allem wenn man bendenkt, dass ich von London aus schneller zuhause bei meiner Mama als von Deggendorf und das trotz der Tatsache, dass ich auf dem Heimflug auch noch ne Stunde verloren hab. Da soll nochmal jemand sagen, Deggi ist nicht am Arsch der Welt. Ich glaub ich hab einen hinreichenden Gegenbeweis erbracht.
Ich hab es jedenfalls sehr genossen, mich mal wieder bekochen bzw begrillen zu lassen und hab auch gleich am ersten Abend richtig zugeschlagen und mit meiner Mama zwei Falschen Rotwein leer gemacht, war schön :-) und natürlich auch meine ganzen alten Freunde wieder zu sehen. Allerdings muss ich sagen, dass es bei jedem mal irgendwie merkwürdiger wird. Ich mein, ist ja auch kein Wunder, denn selbst wenn man da wohnt, wo sich Fuchs und Has gute Nacht sagen (oder die Leute angeblich Inzucht betreiben), geht das Leben ja weiter. Es fühlt sich zwar merkwürdig an, aber nicht schlecht merkwürdig, denn niemand gibt mir das Gefühl, dass ich eigentlich nicht mehr dazugehöre und das war sooo schön :-) Danke dafür.
Die 5 Tage zuhause sind dann natürlich viel zu schnell rumgegangen (s.o. -> ich bin alt!) aber ich hab die Großstadt auch schon so ein bisschen vermisst, wo alles, was man braucht, quasi ums Eck ist und man aber irgendwie auch nie so genau weiß, was einen da sonst noch erwartet hinter besagter Ecke ;-)
Freitag ist dann etwas merkwürdiges passiert: Mein koreanischer Vermieter (ich weiß nicht, ob ich das mal erwähnt hab, aber wenn man im Lexikon unter "Weirdo" nachschlägt, dann ist da ein Bild von ihm und seiner 1,85m(!!!)-großen-ich-war-mal-Professional-Basketballplayerin-Freundin - ja es gibt wirklich Koreanerinnen, die so groß sind. Jedenfalls ein ganz merkwürdiges Pärchen) hat mich zum Abendessen eingeladen- traditionell koreanisch natürlich - weil Sue (eine andere koreanische Mitbewohnerin, bei weitem nicht so gestört) heute ausgezogen ist.
Kurze Anmerkung: Ich sitz jetzt hier allein mit den beiden Weirdos, weil Antonio (der Italienier) letzte Woche ohne einen Pieps zu sagen, einfach ausgezogen ist, anscheinend hat er nen Job in Mailand bekommen, Sue ist seit heute weg und Jo (ihr belgischer Freund) ist schon letzte Woche zurück nach Belgien, sie ist nach Korea und in ein paar Wochen treffen sie sich wieder in Australien (Sachen gibt's, ne?) und Peter (endlich weiß ich seinen Namen *freu*) hat nen Job etwas weiter weg und wird sich bis Ende Juni hier nicht mehr sehen lassen. Also werd ich demnächst 2 oder 3 neue Mitbwohner bekommen. Bin mal gespannt, was das für Gestalten sind... naja aber ich hab ja auch nur noch 3 Monate hier und schließlich hab ich's ja auch schon lang genug mit den beiden Koreanern hier ausgehalten.
Um aber auf Freitagabend zurück zu kommen: Ich hab noch nie vorher kroeanisch gegessen und muss sagen so schlecht ist es gar nicht, wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dass alles was man essen möchte vorher in eine Kopfsalatblatt eingewickelt wird und dann erst in den Mund kommt ist alles wunderbar. Nicht zu scharf und keine abartigen Tiere. Alles in allem, wars sehr schön (abgesehen von dem Reisschnaps, den ich dann noch trinken "durfte" - bis jetzt bin ich froh, dass ich noch sehen kann, denn das Zeug hat verdächtig nach Spiritus gestunken).

Zum Schluss noch eine kleine Erfolgsgeschichte: Ich hab heute meine ersten richtig fetten Schnäppchen gemacht. Aber ich fang mal vorne an: Eigentlich wollt ich heute nach/zum (wie auch immer) Canary Wharf, ein relative neues Stadtviertel in den alten Docks, dort wo London höchste Wolkenkratzer stehen und die Wirtschaftskrise grad so richtig tobt (also dacht ich mehr, da geh ich mal einkaufen). Man muss dazusagen, dass Ubahn fahren am Wochenende hier immer ein Abenteuer ist, u.a. wegen der Olympischen Spiele 2012 wird eifrigst an der Ubahn gewerkelt und so werden am Wochenende immer wieder Linien geschlossen, also hab ich mir ne Route gesucht, die mich zu Bank-Station bringt (gar nicht so einfach ohne District und Circle Line und in Anbetracht der Tatsache, dass man in Bank immer erst auf Streetlevel muss zum Umsteigen, weil da die Rolltreppen neu gemacht werden) jedenfalls war ich dann fast da. Und dann? DLR (Dockland Light Railways, das Bahnnetz in Canary Wharf) fährt nicht, das ganze Wochenende nicht... na toll... also bin ich wieder 10 Minuten durch die Tunnel von Bank Station gestapft und dann am Oxford Circus ausgestiegen und n bisschen durch die Stadt getigert, da ich ja schon lang mal zu Lillywhites wollt, hat sich das jetz endlich mal ergeben und ich hab auch gleich zugeschlagen: Ein Hemd von Yves Saint Lauren für 8 Pfund (runtergesetzt von läppischen 59!) und n Paar Turnschuhe für 15 Pfund (statt 65) ich bin sooo stolz auf mich!

Der nächste Post kommt bestimmt bald, weil am nächsten Samstag bei Ines Grand Prix Party ist und ich dieses Jahr spontan behaupten kann, dass ich Engländer bin, wenn die Deutschen mal wieder letzter werden und in der Woche drauf darf ich 3 Tage bei DER arbeiten *freu* endlich arbeiten in der City und nicht am Arsch der Welt... also seid gespannt!

Mittwoch, 29. April 2009

Deutsch überall

Jetzt sind das ja schon fast wieder 2 Wochen, dass ich nicht gebloggt hab *schäm* Dabei hab ich jetzt endlich mal was zu erzählen. Also will ich euch auch nicht lange auf die Folter spannen:

* Heute hatten wir die zweite German class im Büro. Jaha meine Kollegen lernen deutsch (ist ja auch bissi doof, wenn man für Messe Frankfurt arbeitet und so gar kein deutsch kann). Die Idee hatte mein Chef schon länger, nur als er jetzt festgestellt hat, dass das westeuropäische Strategiemeeting in 2 Wochen auf deutsch gehalten wird und er offenbar der einzige Sales Partner in Westeuropa ist, der kein deutsch kann (und deswegen einen "Whispering Interpreter" bekommt - ich hätt den Job ja auch gemacht, hätt nix gegen 3 Tage Barcelona gehabt, aber mich fragt man ja nich).
Jedenfalls hätt ich nie gedacht, dass das soviel Spass macht und dass die da so begeistert dabei sind. N paar von meinen 6 Schülern hatten sogar schon mal deutsch und sind echt gut. Sie können sich jetzt schon begrüßen, sich vorstellen und sagen wo sie herkommen. Ich bin ja schon bissi stolz :D

* Am Sonntag wollt ich eigentlich den London Marathon anschauen, weil ne Kollegin von mir mitgelaufen ist, hat aber dann alles nicht so geklappt (in erster Linie weil ich nicht mitten in der Nacht = Sonntagmorgen um 9 ausm Bett gekommen bin). Also hab ich mir mal so n richtig netten Nachmittag gemacht: Bin losgegangen und hab mir Angels & Demons gekauft (so heißt das Original von Illuminati), hab mir n Caramel Frappucino geholt und mich im Chiswick Park in die Sonne gefleeeetzt. Das Buch ist zwar nicht so der Bringer, wenn man Sakrileg schon gelesen hat, aber morgens und abends im Zug gehts :-)

* Auf einmal bin ich total busy auf Arbeit. Ich frag mich, wo das auf einmal herkommt. Seit letzter Woche türmt sich die Arbeit auf meinem Schreibtisch. Total merkwürdig, weil ich bis jetzt eigentlich immer mindestens so ne Stunde am Tag hatte, wo ich nur beschäftigt aussah. Aber gut so, endlich gehts hier mal bissi rund :-)

* The Apprentice: In Deutschland gabs diese Fernsehsendung mal, hieß Big Boss und Rainer Calmund hat moderiert (jaha!!!). 16 Leuten bewerben sich um nen sechsstellig bezahlten Job bei Sir Alan Sugar (self made Millionär und sowas wie der englische Donald Trump, der übrigens das amerikanische Pendant der Sendung moderiert hat). Jedenfalls werden die Kandidaten in 2 Gruppen aufgeteilt und müssen jede Woche ein Projekt bewältigen. Ein Team gewinnt, eins verliert und einer aus dem Verliererteam wird gefeuert.
So erfolglos diese Format in Deutschland war (wahrscheinlich vor allem weil man Rainer Calmund den knallharten Manager nicht wirklich abnimmt) so geil ist das hier, läuft ja auch schon zum 5. mal. Man kann sich dabei einfach nur kaputtlachen. Erste Aufgabe: Jungs gegen Mädchen, sie sollen einen Reinigungsservice aufmachen. Da steht die Project Managerin der Mädels mit nem Staubwedel in der Hand da: "What's that?" Antwort:"A duster" "So do we need it?" ich mein wie geil ist das.
In der letzten Folge hat ein Team doch tatsächlich versucht, Frühstücksflocken für Kinder mit Pantsman zu vermarkten, einem Superheld, der seine Unterhosen über seinen Klamotten trägt. Also jeder, der zuviel Zeit hat: ANSCHAUEN.

http://www.bbc.co.uk/programmes/b0071b63

Man bekommt nicht nur wieder Lust auf's Studium (also ich zumindest), sondern lernt auch tolle britische Schimpfwörter, die englische Sprache hat so viel mehr zu bieten als fuck :-)

* Morgen geht's nach Hause!!!!!!!!!!!!!!! In Anbetracht der Tatsache, dass ich von hier aus schneller zuhause bin als aus Deggi (inklusive der Tatsache, dass ich auf dem Hinweg ne Stunde verlier), musst ich die Chance mal nutzen, und dieses Wochenende ist geradezu prädistiniert: Am Freitag in Deutschland Feiertag und am Montag im UK. Also ein 4 Tage Wochenende plus einen Tag, den ich noch so frei genommen hab. Freu mich schon total auf mein Leut daheim. Das wird so toll... *jippie*

So jetzt aber schnell, ich muss noch was essen und gleich fängt The Apprentice an. In diesem Sinne: Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, auf wiedersehen. (eine Remeniszenz an Markus Kavka, der aufm ZDFinfokanal ne neue Sendung hat - total cool, mehr möcht ich gar nicht sagen, einfach mal in die ZDFmediathek schauen und nach Kavka suchen)

Sonntag, 19. April 2009

Regen - mal schön mal nich so

Zunächst einmal muss ich alle enttäuschen, die auf weitere Freakstories aus dem 203 gewartet haben, seit Freitag fahr ich nämlich Zug - wesentlich gediegener, unwesentlich schneller, bissi teuerer aber total entspannt. Nachdem ich nämlich am Donnerstagmorgen nicht mal reingekommen bin, weil alles so voll, war bei mir vorbei, zumal hier ja grad Easter Break ist und sämtlich Schulkiddies (ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie cool die sind) in den Thorpe Park wollen (so was ähnliches wie der Europa Park) der natürlicher praktischerweise außerhalb von Staines liegt, wo unser Büro is. Jedenfalls hab ich keine Lust mehr, zusammen mit riesigen pinken Plüschhasen, die n eigenen Sitz brauchen oder überdimensionalen Bananen Bus zu fahren. Also lauf ich jetzt jeden Morgen 20 Minuten zu Kew Bridge und setz mich in nen fast leeren Zug.

Ansonsten gibt's leider nicht soviel zu erzählen: Ostern ist so ziemlich ins Wasser gefallen, da an drei von den vier Tagen ich-bleib-lieber-auf-der-Couch-und-schau-Fernseh-weil-da-draußen-is-es-grad-voll-bääääh-Wetter war. Ich hab dann aus Langeweile (ich wollt gar nicht erst probieren in die National Gallery oder das British Museum zu kommen) angefangen, für mein Accounting Certificate zu "lernen" - ich hab das Buch mal aufgeschlagen und ne halbe Stunde drin gelesen. Aber als ich dann so drüber nachgedacht hab, ist mir aufgefallen, dass das die ersten lazy days waren seit September und das hab ich mir verdient, also hab ich auch kein schlechtes Gewissen :-) Aber ich hab nicht das ganze lange Wochenende meinen Arsch auf der Couch plattgedrückt. Am Montag hab ich mich mit Ines um 10 (!!!) zum shoppen geroffen. Westfields, das größte innerstädtische Einkaufszentrum in Europa hat letztes Jahr eröffnet und is sooo cool, zu doof nur, dass mein Bafög hier nicht wirklich für ne große shopping Orgie reicht, aber kucken kostet ja nix. Nachdem wir eifrig 5 Stunden geschaut haben, waren wir zwar durch, aber irgendwie war da noch Platz für mehr, also setzten wir uns in die Tube und haben uns, nach ner kurzen Pause bei Ines daheim, ins Getümmel der Oxford Street gestürzt. - Also ich hab ja schon viel gesehen, aber da gings schlimmer zu als Heiligabend und Schlussverkauf zusammen. Aber Spass hats trotzdem gemacht...

So das war's jetzt erstmal, morgen hab ich ein Appointment im Apple Store - das is jetzt nicht ironisch, sondern ich hab wirklich eins um 8:20 pm. Heut ist nämlich einer meiner Ohrstöpsel auseinandergefallen, und da ich heut nachmittag eh ein bisschen durch die Stadt getingelt bin, hab ich gedacht ich schau mal in einem der größten Apple stores der Welt vorbei (nem gewissen Marketing Prof würd da bestimmt einer abgehen :-))
Man mag ja von der Marke halten was man will, aber in Zeiten ungeschulter Verkäufer ist Apple wie ein kleines Licht in finsterester Nacht:
Klein Stänzi kommt also in diesen riesen Laden und geht auf die erstbeste Person mit einem unübersehbar orangen T-Shirt zu und erzählt ihr, dass seine Kopfhörer putt sind und dass das ganz doof is, weil er jetzt keine lala mehr hören kann und was macht die. Lächelt mich an und entschuldigt sich erstmal, dass das Ding überhaupt kaputt ist. Ich mein, das ändert jetzt nicht wirklich was an der Tatsache, aber ich fand das schon mal sehr nett, verglichen mit diversen Karstadtverkäuferinnen, bei denen man sich erstmal glaubt, entschuldigen zu müssen, dass man überhaupt existiert. Jedenfalls bin ich dann zu "iPod Bar" (das is wirklich ne Bar, nur gibts keine Drinks sondern ca. 20 MacBook Airs auf dem dem Tresen stehen und dahinter keine Barkeeper sondern IT'ler mit lustigen Apple Kabeln um den Hals, aber es gibt Barhocker davor) . Da für heute kein Termin mehr frei war, darf ich morgen nochmal hin und bekomm neue Kopfhörer.

Achso und wer sich jetzt wundert, was das alles mit der Überschrift zu tun hat: Am Osterwochenende fand ich den Regen ja weng arg doof (ums mal vorsichtig auszudrücken), als ich aber am Freitag auf'm Heimweg war (das war das erste mal, dass ich zur und von der Arbeit n Schirm gebraucht hab), war ich so gut gelaunt, weil Wochenende war und weil ich nich mehr Busfahren muss und sowieso, dass ich Blur ganz laut aufgedreht hab und mit dem Schirm in der Hand um die Pfützen aufm Gehsteig gehüpft bin (nur wenn mich niemand gesehen hat), denn meine Füße waren eh schon total durchnässt, aber es hat Spass gemacht...

Dienstag, 31. März 2009

Endlich... ein Foto

So nachdem ihr ja alle unbedingt ein Foto von The Girl sehen wollt, hab ich mich dann mal auf die Gefahr mich total lächerlich zu machen, morgens im Bus, daran versucht. Hier das Ergebnis:



Ok war n Witz, das war mein erster Versuch, aber man kann die scharfen Ringelsocken, Marke Biene Maja schon erkennen. Bevor ihr weiterschaut, bitte kleine Kinder ins Bett bringen, Essen wegstellen und sich auf einiges gefasst machen.

Ich präsentiere







The Girl








und die sieht wirklich so aus... Auf jeden Fall war ich heute der Star im Büro. Is ja auch kein Wunder bei dem fotographischen Talent =)

ACHTUNG: Nur draufklicken, wenn ihr wirklich hart gesotten seid, denn dann wird sie plötzlich verdammt groß... und erschreckend.

Samstag, 28. März 2009

Die täglich rollende Freakshow - jetzt auch im Abo!

So nachdem ich mich ja letztes Wochenende erfolgreich ums Bloggen gedrückt hab, wirds mal wieder Zeit. Allerdings ist nicht wirklich passiert. Arbeit ist same procedure as every day - eine kurze persönliche Anmerkung an dieser Stelle: In England kennt kein Schwein Dinner for one!!! Laut Wikipedia immerhin die meistgesendeste Sendung (ich geh grad mal mein Deutsch suchen) der Welt und ich dacht immer das wär so mit Abstand das englischte, wo gibt. Jedenfalls hat einer meiner Arbeitskollegen sich das jetzt angeschaut und findest auch toll. Langzeitprojekt: Dinner for one in England bekannt machen und tonnenweise Geld vom Rechtebesitzer verlangen... hihi.
Auch sonst passiert nich viel, weil ich ja morgens und abends jeweils über ne Stunde unterwegs bin und irgendwie macht mich des frühe Aufstehen total fertig - immerhin mein erster Mo-Fr 9-5 Job und irgendwie mag ich des nich... unter der Woche frei haben is viel toller als am WE, da is hier immer alles so voll und überhaupt ist das so gewöhnlich :-(
Um jetzt aber ma auf'n Punkt zu kommen: Da es sonst nichts aufregendes (jedenfalls jetzt grad) zu berichten gibt und ich nicht will, dass mein Blog das gleiche Schicksal erleidet, wie 90% aller Blogs, die nämlich nach 2 Monaten tot sind, dürft ihr jetzt an meinen allmorgendlichen und all abendlichen Abenteuern teilhaben, auch bekannt als Bus 203 von Hatton Cross Station nach Staines oder umgekehrt (je nach Tageszeit). Wer sich also nicht für die Leute interessiert, die mir hier zum Teil näher kommen, als sonst überhaupt ein Mensch, kann jetzt aufhören zu lesen:

Die rollende Freakshow - a.k.a Bus 203

Angefangen hat alles mit The Girl. Rupinder und Bansi, zwei Arbeitskolleginnen von mir fahren mit dem gleichen Bus, wobei Rupsi immer den Vorteil hat, noch n Sitzplatz zu bekommen morgens, weil sie vor Bansi und mir einsteigt. Jedenfalls war die erste Frage, nachdem ich das erste mal morgens mit dem Bus gefahren bin, nachdem ich umgezogen war, ob ich denn The Girl gesehen hätte. Wer mich kennt, weiß dass ich morgens um 8 nicht wirklich was sehe und ich dacht mir, naja so besonders kann das ja nicht sein - Böser Fehler. An irgendeinem der darauffolgenden Abende (da bekommen wir alle n Sitzplatz, weil wir als erste einsteigen) hab ich dann The Girl gesehen. Jedes mal wenn ich sie sehe, versuch ich unauffällig ein Bild zu machen, was sich in nem überfüllten Bus immer bissi schwierig gestaltet, deswegen müsst ihr euch (jedenfalls bis jetzt noch) mit ner Beschreibung zufrieden geben. Fangen wir mit den Rahmendaten an:
Geschlecht: weiblich
Alter: irgendwo zwischen 18 und 22
Größe: so 1.65
Haare: Braun, mal mit mal ohne fake hair
Figur: ums mal spanisch zu sagen: gordito :-)
Make-up: Viel zu viel und ich könnte das vorteilhafter auftragen (vielleicht hat sie aber morgens da gleiche Problem wie ich, nämlich dass der Spiegel nach'm Duschen immer beschlagen ist, das würd's natürlich erklären).
Achso, ich vergass zu erwähnen: Ich werde immer wieder meine eigenen Vermutung über diese Menschen mit euch teilen - das is ja schließlich grad das interessante daran :-)
Bis jetzt ist aber noch nix besonderes dran, was dieses Mädchen aber so interessant macht (beim ersten Anlick auch ziemlich erschreckend) sind ihre Gesichtszüge: Ihre Mundwinkel sind ummer nach untengezogen. Man muss sich das so ein bisschen wie bei Angela Merkel vorstellen, nur viiiiiieeeeeeeeeeeeellll krasser und dann noch dazu dass das Kinn so richtig krass rauskommt. Die sieht aus als würde sie permanent eine Grimasse ziehen. Hinzu kommt nich, dass der Abstand zwischen ihren Augen und den Augenbrauen gefühlte 5 Meter beträgt, unterstützt durch das unvorteilhafte Make-up. Ich möcht sie schon deswegen fotografieren, um meiner Mama zu zeigen, dass sie Recht hatte. Als Kind wurde mir nämlich immer gesagt, wenn ich Grimassen geschnitten hab, dass, wenn ich nicht aufhöre, mein Geischt so bleibt, und es stimmt. Offenbar bleiben Grimassen im Gesicht, wenn man nicht aufpasst als Kind und dann sieht man so aus wie The Girl, das morgens immer mit mir Bus fährt. Außerdem hab ich gestern auch noch gesehen, dass ihre ach so schicke (Kunst)Lederjacke ein fettes Loch direkt unterm Arm - das sieht man, weil sie immer sehr exzessiv PSP spielt im Bus.
So das war die erste Episode der rollenden Freakshow - wenn's euch gefällt, können wir das so lange fortsetzen, wie ich hier bin (<- Wink mim Zaunpfahl: Ihr sollt Kommentare dalassen!), denn offenbar hab ich das Glück genau mit der Linie fahren zu dürfen, die auch sämtliche Freaks hier nehmen und das jeden Tag...

Sonntag, 15. März 2009

Sonne, Shoppen und n bissi Arbeit

Wochenende - Zeit zu bloggen:
Also, ich bin in meiner neuen Bude angekommen. Ist eigentlich ganz nett. Ein Houseshare mit 3 Koreanern (inklusive einem Pärchen), nem Italiener, nem Kiwi und ich mittendrin. Wir haben n Wohnzimmer mit nem Fernseher, n Esszimmer und eine Haaaaammer Küche, alles Dinge die hier nicht selbstverständlich sind. Plus n Garten, Zentralheizung und das beste nur 3 Minuten von der Ubahn weg. Perfekt also, vor allem, weil es nich mal Stau im Bad gibt, weil morgens meistens allein bin.
Hab dann auch gleich eingekauft und angefangen mich in der Küche auszutoben, denn dank Ines' Tupperdose, kann ich mich ab morgen auch auf der Arbeit selbst verpflegen und Geld für Shopping sparen :-)
Abgesehen von meinem Umzug (jaaa Umzug, quetscht ihr euch mal mit 2 Koffern in die einzig fahrende von 3 Ubahnlinien an nem Samstagnachmittag) - ich hatte jedenfalls schon stressfreiere Umzüge, gabs da noch ganz netten Besuch letztes Wochenende. Bianca war da. Leider hat sich das Wetter nicht so sehr gefreut wie ich, aber schön wars trotzdem, auch wenn wir uns den Arsch und vielleicht auch noch weitere Körperteile abgefroren. Hab mich sehr gefreut, wieder mal ein vertrautes Gesicht zu sehen.
Der Rest der Woche ist dann so vor sich hingedümpelt. Arbeiten - Essen - Schlafen, das is es so ziemlich, wobei ich eigentlich viel mehr in meiner Freizeit machen könnte, da die Arbeit mich jetzt nicht gerade überfordert. Mir fehlt halt die Hotelaction hier, aber schaumer mal wie's weitergeht, arbeite ja erst 3 Wochen hier und am Mittwoch haben wir ja auch das erste mal Deutschunterricht im Büro mit mir als Lehrer... das wird bestimmt lustig.
Heute hab ich dann beschlossen, trotz fehlendem Bafög-Bescheids mal einkaufen zu gehen, die Sonne hat geschienen und ich bin dann erstmal so n bissi durch Gunnerbury Park getigert (der auch nur 3 Minuten von unserem Haus weg ist!!!) und dann so n bisschen im Scheiß rumgelaufen (eigentlich hatte ich nen ganz tollen Plan gemacht, wo ich lang wollte) bin aber schließlich doch an der Themse angekommen und hab rausgefunden, dass es da wie in Italien aussieht nur eben ein kleines bisschen britischer. Aber schöööön, allerdings will ich nicht wissen, was da so ne nette Flat kostet - aber wir werden ja eh alle mal unglaublich reich werden. Dann hab ich mir erstmal n Starbucks gegönnt und dann gings zu Primark - da gibts sooo tolle Sachen und sooooooooooooooooooooooooooooooooo billig. Ich hab n Pulli, 2 T-shirts und n Hemd gekauft für 13.70 Pfund!!!! Ich liebe Primark - ich glaube das wird ne Langzeitbeziehung, wie mit London, denn


I (still) heart London

Freitag, 6. März 2009

Von meinem ganz persönlich Dschungelcamp und dem geilsten Telefon der Welt

Am Dienstag war's soweit. Ich bin aus meiner wunderbaren Bleibe bei Ines ausgezogen... es war sehr schön hier, fast besser als zuhause: Das Essen steht auf'm Tisch, wenn man nach Hause kommt, morgens wird man geweckt, man bekommt Decken und Kissen und angenehme Gesellschaft noch oben drauf... alles in allem 12 Sterne plus Service hier (nur an der Temperatur im Bad sollte man noch etwas arbeiten *fg*). Jedenfalls hatte ich mir ja vor 2 Wochen n Boxroom in Kensington angeschaut. Mehr als n Boxroom (ein Zimmer, in das nicht mehr als ein Bett reinpasst) kann ich mir eh nicht leisten und die Mitbewohner waren bei der Besichtigung echt nett... wir haben uns ewig unterhalten und ich war froh endlich n Plätzchen gefunden zu haben. Allerdings fingen die bösen Vorzeichen schon an, als es darum ging, wann ich einziehen kann, da das Mädel, was da noch drin gewohnt hat sich nicht auskäsen konnte, wenn sie denn nun auszieht. Nach unzähligen SMS und emails, stand dann Dienstag fest. Am Mittwoch wollt der Landlord vorbeikommen, dass wir den Vertrag machen können.
Also hab ich mich am Dienstag schweren Herzens auf den Weg gemacht, denn schön war's bei Ines halt schon. Als ich ankam war der Empfang etwas unterkühlt (allerdings nur der, denn der Heizkörper in meinem Zimmer glühte und ließ sich nicht runterdrehen), ich hab die Schlüssel in die Hand gedrückt bekommen und musst mich um den Rest selber kümmern - D.h. erstmal den Staubsauger suchen und ne halbe Flasche Sagrotan auf 5 qm zuverteilen. Dabei hab ich allerdings etwas festgestellt habe, was gar nicht lustig war: Die Bude schimmelt! und zwar so krass, dass die Tapete schon von den Wänden kommt, begleitet von dem typischen Modergerucht. Da es schon spät war und ich keinen Bock mehr hatte, wieder zurückzueiern, hab ich mich dann auf das Abenteuer eingelassen. Ich sag nur noch: Es war eine der schlimmsten, wenn nicht vielleicht sogar die schlimmste Nacht, die ich je erlebt hab (der Rattenbunker im Dschungelcamp is n Scheiß dagegen).
Am Mittwoch hab ich dann während der Arbeit gleich n Termin für ne Besichtung für n anderes Zimmer ausgemacht, denn in dem Schimmelloch wollt ich nich bleiben (Man konnt ja nich mal gescheit lüften, weil mein Fenster auf gleicher Höhe wie der Gehweg war - Kellerwohnung halt). Auf dem Heimweg hab ich das andere Zimmer angeschaut - genauso teuer, frisch renoviert, n tolles Wohnzimmer und n Traum von Küche. Also hab ich gleich zugeschlagen und so Gott will, werd ich morgen umziehen... aber in London weiß man ja nie.
Jetzt kommt der spannende Teil: Ich musst ja meinem alten Vermieter und meinen Mitbewohnern verklickern, dass ich nicht mehr in dem Schimmelloch wohnen will, nachdem ich so Stress gemacht hab, da endlich reinzukommen. Also hab ich eine oskarreife Schauspielleistung hingelegt: Von der Besichtigung bin ich direkt ins Schimmelloch, hab meine 7 Sachen gepackt und meinen Landlord angerufen, der ja eigentlich wegen des Mietvertrag vorbeikommen wollt. Folgende Geschichte war so überzeugend, dass ich mir das sogar selbst geglaubt hätte - is aber auch zugegebenermaßen ein Klassiker: Mein Papa hatten einen schweren Unfall und ist ins Krankenhaus geflogen worden und man weiß nicht, ob er die Nacht überleben wird und ich muss deswegen unbedingt jetzt (abends um 8) nach Deutschland zurück und weiß nicht ob und wenn ja, wann ich wieder komm. (Anmerkung für alle, die es geschmacklos finden, den möglichen Tod naher Angehöriger vorzutäuschen: Ich hab meinen Papa schon vor 4 1/2 Jahren verloren und zum einen wäre er der letzte gewesen, der gewollt hätte, dass ich in dem Schimmelloch bleibe und zum anderen, war er jemand, der Ehrlichkeit hoch geschätzt hat, aber wenn's nicht anders geht, gehts nicht anders - ich weiß also, dass er nix dagegen gehabt hätte).
Dazu hab ich noch einen ganz abgehezten Eindruck gemacht, hab meinem Mitbewohner die Schlüssel in die Hand gedrückt und hab mit meiner Geschichte Goose Bumps erzeugt... und dann war ich raus und ward nicht wieder gesehen - jedenfalls nicht dort :-)
Und zurück ins Hotel "Ines", denn neben oben genannten Vorzügen, kann man immer wieder zurück an diesen tollen Ort, egal wann und unter welchen Umständen... Matt (ihr Freund) ist zwar nicht so begeistert, dass ich wieder auf der Couch wohne, aber am Samstag ist es hoffentlich endlich so weit.
Das war also die Geschichte von meinem ersten Zimmer in London - ich kann nur sagen, eine echte Erfahrung, dass kann ich beim 20jährigen Abschlussjubiläum noch erzählen :-)

Und für alle, die ganz verzweifelt drauf warten, wenn jetzt endlich das tolle Telefon kommt. Hier ist es, es steht in Ines (und noch meiner) WG und ich finds nur geil, ich würd nie ranggehen wenn das klingelt...


Ich weiß, dass es um 90° gekippt ist, aber lieber so, als gar nicht =)

Sonntag, 1. März 2009

Das Leben in der Großstadt...

... ist einfach unbeschreiblich. Hier gibt's Sachen, die gibts gar nicht. Als ich diese t-mobile Werbung das erste mal gesehen habe, fand ich sie zwar irgendwie cool, aber nich besonders. Nach einer Woche pendeln weiß ich jetzt, dieser Spot IST London. 2 Minuten vergisst man alles um sich herum und hat einfach Spass, danach geht man wieder seiner Wege.

http://www.youtube.com/watch?v=mUZrrbgCdYc&feature=related


Das wurde an nem Donnerstagmorgen um 11 in der Liverpool Street Station gedreht. Also nicht mehr wirklich in der Peak time, aber hier is ja immer was los :-) und diese Atmosphäre kann man hier immer wieder spüren: Wenn ich morgens oder abends durch die endlosen Tunnel der tube stiefel und von irgendwo Musik kommt. Irgendwo spielt jemand um den Leuten, die scheinbar keine Zeit haben und nicht zuhören, eine Freude zu machen und mittlerweile weiß ich, dass es ankommt. Die scheinbare Unhöflichkeit (die ich mir irgendwie auch schon angewöhnt hab, nach dem Motto entweder geschubst werden oder selbst schubsen) ist nicht tiefgehend. Man kann sich an solchen kleinen Dingen freuen. Ich tue es und ich glaube die meisten anderen tun es auch. Man sieht's nur eben nich...

Am Freitagabend um 6 haben U2 ein kostenloses Konzert auf dem Dach des BBC Centers gegeben. Ich habs zwar nicht geschafft, weil ich mit meinen Arbietskollegen im Pub war, aber allein der Gedanke is schon verdammt cool, da das ja quasi vor meiner Haustür ist.

I heart London (still!!!)


P.S. Neue Bilder bei picasa.

Sonntag, 22. Februar 2009

More Impressions

So nachdem ich nun eine Bleibe gefunden habe, stand heute mal wieder Sightseeing auf'm Plan, schließlich gibt es Dinge, die man mal gemacht haben sollte, vor allem nachdem ich festgestellt habe, dass ich nie über die Tower Bridge gegangen bin, sondern immer nur an sie ran. Also hab ich das heute nachgeholt und das Wetter war ja einfach n Traum. Die Leute, bei denen die Cabrio Dächer auch schon aufgehen und Leute in den Parks auf dem Rasen sitzen (englischer Rasen ist kein geflügeltes Wort, die müssen ein Geheimnis haben, mit dem sie das Gras so perfekt hinbekommen) - südliche Halbkugel und Mexico ist hier jetzt mal ausgenommen, denn dass es da immer warm ist, weiß ja jedes Kind - die Leute sollen sich jetzt melden. Wer jetzt noch behauptet, dass es in England immer nur nass und kalt ist, ist jetzt wohl eines besseren belehrt.
Natürlich gibts auch neue Bilder bei Picasa für euch. Trotz der Freude über das tolle Wetter und die Wunderbarheit des Lebens in der britischen Hauptstadt, möchte ich euch doch nicht die Abenteuer vorenthalten, die ich die letzte Woche, vor allem während der Wohungssuche erlebt hab:
- In London kann man so ziemlich alles vermieten, so lang man ein Bett aufstellen kann - scheiß egal ob es ein Flur oder ne Abstellkammer ist und man verdient n Schweinegeld damit.
- Wenn's mitm Studium nicht klappt, dann werd ich Immobilienbetrüger. Wenn Ines nicht gewesen wär, wär ich nämlich auch beinahe auf einen reingefallen und mal eben 800 Pfund los gewesen.
- Mich besuchen is nich, es sei denn ihr kümmert euch selbst um ne Bleibe. Mein Zimmer wird auf 2 Seiten des Einzelbettes Wände haben und auf den anderen beiden ca. 50cm Platz. Also es ist mit einer Person schon mehr als gut gefüllt - für günstige 85 Pfund pro WOCHE!
- Englische Sonderangebote sind wesentlich komplexer als die deutschen - wo gibts bei uns schon "Buy any two types of Pringles for 2.50" (anstatt 1.39 pro Stück) und wenn man dann noch einen Voucher, den man für fleißiges Punktesammeln bekommen hat, einlöst, kriegt man nochmal 25p off?!?
- Rabattkarten und Punktesammeln ist toll!!!
- Es heißt nicht Lätschester Squär sondern Läster Squär und nicht Glotschäster Striiit sondern Gloster Striiit.
- Mein neues Hobby: Rumsitzen und Leute beobachten, da sieht man Sachen: Rose Plüschstiefel, selbstgetrickte Katzenkostüme, schlafende, betrunkene oder einfach nur total durchgeknallte Menschen.
- Schlanke Beine bei Frauen werden vor allem beim Tragen von Miniröcken total überschätzt. Wer will schon wissen, wo die Kniescheiben sind?!?
- Schlanke Beine bei Männer sind total im Trend, vor allem wenn man die Röhrenjeans als Klamottenfavorit gewählt hat. Sie erwecken bei mir aber auch das Bedürfnis, den dazugehörenden Mann zu füttern, da in der Regel nicht nur die Beine SEHR schlank sind - aber vielleicht bin ich einfach nur fett (jedenfalls noch, aber ich arbeite dran!)
- Ich wünscht zu meiner Kneipenzeit hätte es auch ne Glocke gegeben, 2 mal läuten und die Leute müssen gehen.
- Das beste Sushi gibt es hier - egal was die Mexikaner sagen
- Wegen solcher Situationen mag ich die Großstadt:



Ein Typ, der die kleinsten Drachen der Welt verkauft (ich glaub man sieht es nicht wirklich, sie sind einfach zu klein) und ne prima Band - ein ganz normaler Samstagnachmittag gleich neben der Millenium Bridge.

I heart London!

to be continued

Montag, 16. Februar 2009

First Impressions

Da das hier mit den Bildern ja mal gar nicht klappt, hab ich mir jetzt auch ein Picasa Album zugelegt unter picasaweb.google.com/staenziaroundtheworld sind die ersten Bilder zu finden. Es is so toll, ich will jetzt schon gar nich mehr weg :-)

Die Peschl als Lebensretter?

Meine Mama und ich wir hatten so einen tollen Plan gemacht: Ich schlafe von Samstag auf Sonntag nochmal in meiner Bude, geh dann zu Ihnen ins NH, duschen und frühstücken, dann nochmal in Schachinger, um die letzten Sachen zu holen und dann zum Bahnhof. Soweit die Theorie. AAAABER: Theorie hat irgendwie ein Problem, sie hat so gar nix mit der Realität zu tun, oder mit meiner eigenen Blödheit, je nach dem. Jedenfalls mach mich auf den Weg ins NH, in dem Moment, als ich die Tür zugezogen hab, merk ich dass der Schlüssel noch drin is. Doof ne? Also was tun, die Kreditkartenmethode war wohl aussichtlos, also muss ich die Peschl oder den Hausmeister irgendwie erreichen. Aber da ich die beiden ja nie wirklich gebraucht hab, hab ich auch keine Nummer von ihnen. Also was tun? Anne musste als erstes dran glauben (Sonntagmorgen um halb 9!!!) und als nicht sicher war, ob sie das rausbekommt, musste auch noch der arme Ugur in Brüssel dran glauben. Jedenfalls hab ich die Peschl dann grad noch erreicht, bevor sie zum Skifahren los is und sie hat mich dann ein letztes mal in mein Zimmer gelassen...
War also mal wieder einer der Tage, wo man am liebsten wieder ins Bett gegangen wär, aber da ich ja einen Flug gebucht hatte, war das nich wirklich ne Option...

Samstag, 14. Februar 2009

Die letzte Nacht

So Zimmer is leer und ich fühl mich ehrlich gesagt schon ein bisschen verloren, denn abgesehen von Marlene leistet mir hier iemand mehr Gesellschaft, hab nicht mal mehr nen Fernseher und es ist unglaublich hellhörig, weil ja nix mehr da is. Aber die Vorfreude auf morgen überwiegt zum Glück :-)
Abgesehen davon gibt es aber noch eine Geschichte, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte: Ich hatte eigentlich einen schönen Tag mit Nobbi und Mama, mal abgesehen davon, dass sich meine Vermutung, dass ich kein Platz mehr im Auto haben werde, dann doch bewahrheitet hat, was meine Reise morgen unnötig komplizieren wird, denn ich darf mit meinen Massen an Gepäck mit Zug und Bus zum Flughafen eiern :-/
Jedenfalls sind wir nach einem typisch bayerischen Abendessen im Höttl ins NH zurück und wollten noch ganz gediegen im Kaminzimmer was trinken. So weit der Plan, womit wir nicht gerechnet haben, war, dass im Kaminzimmer ein Flatscreen hängt und als wir ankamen haben sich dort schon 2 Pärchen mit 2 Kindern breit gemacht (so ungefähr 4 Jahre alt). So weit so gut, n Plätzchen haben wir noch gefunden. Aber es gibt halt eben Kinder, die einem immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen, wenn man mal irgendwo seine Ruhe haben will. Schlimmer als die Kinder waren aber die Eltern, die ganz eifirg DSDS auf besagtem Flachbildschirm schauen mussten und also keine Zeit hatten, sich um die 2 Kinder zu kümmern, die so ziemlich die gesamte Lobby von der Rezeption bis zum Restaurant mit ihrem Geschrei erfüllten.
So weit, so nervig, dass diese Menschen aus den neuen Bundesländern kamen, war unverkennbar zu hören und ich bin ja eigentlich kein Mensch der Vorurteile schürt. ABER: Diese beiden Kinder (Junge und Mädchen) hießen...
Ratet bitte mal...

Also den Jungen habt ihr bestimmt richtig geraten: Justin, beim Mädchen muss ich all diejenigen enttäuschen die spätestens jetzt auf Jaqueline getippt haben, aber die Realität is kaum weniger klischeehaft: Chantal. Krass oder?
Und wenn die beiden dann doch so laut waren, dass die Eltern nicht mehr verstanden haben, was der gute Diiita, da von sich gibt, hat die Mama mal ein erfrischendes "Chantiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii" durch die Lobby gebrüllt, was allerdings seine Wirkung immer verfehlt hat. Erst als sich Juriaan mit seinen Eltern ins Kaminzimmer gesetzt hat (nachdem wir uns schon im Höttl über den Weg gelaufen sind) wurde es ruhiger...
Was mich an der Sache am meisten gestört hat, war dass der Barkeeper nichts unternommen hat, denn die beiden waren echt terrormäßig drauf, über die Eltern brauchen wir hier ja nicht zu reden, aber als jemand vom Fach war ich schon etwas entsetzt, was mein ohnehin schon sehr angeschlagenes Bild vom NH noch weiter verschlimmert hat. Also: NIEMALS DORT BUCHEN!!!
Angesichts der Tatsache, dass meine Nacht morgen um eine unmenschliche Uhrzeit (8:00h) enden wird, ein letztes mal: *lichtausmach*

Freitag, 13. Februar 2009

Der letzte macht s'Licht aus

Ich hätt's ja eigentlich nicht gedacht, aber ich bin doch tatsächlich der letzte IM3er, der sich noch hier in Deggendorf rumtreibt, oder zumindest im Schachinger Weg. Nachdem mich Maren gestern verlassen hat, ist das schon ein etwas komisches Gefühl, vor allem weil mir vorher mal wieder klar geworden ist, dass ich zwar nochmal wieder komm, aber nur für ein Semester und wir haben ja alle gesehen, wie schnell das letzte rumgegangen ist.
Tja aber was so man machen, das ist numal das Leben. Ich kann's jedenfalls kaum erwarten, bis ich am Sonntag um 16.20h aus dem Flieger in London steige, endlich wieder Großstadt :-))) Ich hab zwar noch keine endgültige Bleibe aber das wird schon... schließlich haben wir alle irgendein Dach überm Kopf gefunden, egal wo auf der Welt. Das wird so toll: Schlechtes Wetter, Linksverkehr, überall anstellen, Fish & Chips, U-Bahn fahren :-))))
Gestern hab ich den gesamten Tag damit zugebracht meine zugegegebenermaßen doch recht umfangreiche Habe zu verpacken. Daher ist mein neues Langzeitziel: Mein Leben so organisieren, dass es in 2 Koffer passt (plus Handgepäck :-)) Man kann sich gar nicht vorstellen, wie vie Scheiß man aufhebt, ich war gefühlte 300 mal am Mülleimer und jetzt ist die eine Tonne die am Mittwoch noch halbvoll war randvoll.
Jedenfalls werd ich das alles hier schon vermissen, hab ja doch geraume Zeit auf meine riesigen 18 qm zugebracht und irgendwie lieb gewonnen hab ich sie auch, vor allem nachdem ich gestern eine Stelle an der Wand noch mit meiner Tippexmaus bearbeiten musste, weil ich, als ich den Posterstrip abgezogen hab, auch gleich, die halbe Wand in der Hand hatte. Aber mit Hilfe der letzten Reste aus Maren's Spühdose is alles gut gegangen. Die tollen Schmutzradierer haben dann ihr übriges getan, so dass meine Wohnungsübergabe heute morgen genau von 11:08h bis 11:13h gedauert hat, ohne jede Beanstandung. Ich hab zwar gedacht, die findet bestimmt was, aber die gute Frau Peschl is ja hoffnungslos im Stress noch bis Mitte März, wie sie mir erzählt hat...
Also in diesem Sinne *lichtausmach*

Dienstag, 27. Januar 2009

Dem Double ein großes Stück näher

TAX - ein Wort bei dem es jedem IM Studenten kalt den Rücken runter läuft. Ein 5 ECTS Kurs, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich in mir in 5 Tagen selber beibringen kann, schon gar nicht bei der Plini - ok gehofft vielleicht aber nicht wirklich geglaubt, aber dank der großen Hilfe von Kathrin, hab ich's geschafft. Vielen Dank nochmal für die moralische Unterstützung und dass du deine Sachen mit mir geteilt hast - ohne dich wär das nie so gelaufen, wie's gelaufen ist.
Jedenfalls ist es jetzt vorbei und wenn der Plini nicht der Himmel auf den Kopf fällt, dann hab ichs auch geschafft und die letzten Tage voller Strapazen und Entbehrungen haben sich gelohnt. Pünktlich nach der Klausur verabschiedet sich auch langsam meine Erkältung. Toll, wie manchmal alles so zusammenspielt ;-) Also steht einem gemütlich Abend mit Kati heut nix mehr im Weg, schließlich muss ich ja Feiern, dass ich den einzigen 6.-Semesterkurs, den ich in Finnland nicht machen kann, hinter mir hab und mit wem könnte ich besser feiern, dass ich den Double Degree ein großes Stück näher gekommen bin, als mit meiner quasi privat-Finnin, die mir immer so hilfreich mit Rat und Tat zur Seite steht.
Außerdem wirds mir auch mal gut tun, die wunderbaren 18qm meines Zimmers mal zu verlassen, den abgesehen von Einkaufen hab ich die letzten 5 Tage hier zugebracht und irgendwann is das auch nicht mehr lustig, zumal es ja seit Samstag auch den regelmäßigen Ausflug in den australischen Dschungel nicht mehr gibt :-(
Also irgendwie klingt das heute alles furchtbar schleimig oder? Naja was soll's... VORBEI!!!

Montag, 12. Januar 2009

Gefangen zwischen den Welten

Jetzt bin ich ziemlich genau wieder ne Woche hier im wunderschönen, wenn auch scheißkalten Deggendorf, aber irgendwie ist es nicht mehr wie vorher und das nicht nur, weil Franzi und Babsi weg sind. Nathalie sitzt mittlerweile am anderen Ende der Welt und ich verbringe die meiste Zeit in meiner Bude, entweder im Bett oder am Schreibtisch. Wir haben kaum noch Vorlesung und so seh ich auch die Leute, die noch hier sind kaum noch.

Aber ich glaube, es wäre auch nicht mehr wie früher, wenn noch alle da wären. Seit Weihnachten fühlt sich alles irgendwie anders an:
Wie jedes mal wenn ich "nach Hause" fahre, brauche ich eine gewisse Zeit, bis ich dort ankomme, nicht nur weil es mehr als 500 Kilometer sind, sondern vor allem weil mein Leben dort anders ist. Ich vergesse oft, dass es dort Menschen gibt, von denen ich mal gedacht hab, es werden die wichtigsten Menschen in meinem Leben bleiben, so lange ich lebe - offenbar ist das nicht so, sondern würd ich es nicht vergessen - oder doch? Ich hatte dieses Jahr zu Weihnachten seit langem das Gefühl wirklich nach Hause zu kommen, ein Gefühl der Sicherheit, dass sich die Dinge an diesem kleinen Ort nicht, oder wenn dann zum Guten verändern. Ich habe mich geborgen gefühlt bei diesen Menschen, etwas, was ich lange vermisst habe, vielleicht weil ich hier der Älteste und der Papa für viele bin. Aber auch ein Papa muss ich mal irgendwohin zurückziehen und sich selbst irgendwo anlehnen können. Ich weiß jetzt, dass ich das kann, an dem Ort, von dem ich oben noch geschrieben habe, dass es "nach Hause" ist. Es ist mehr als die Anführungszeichen, es ist mein zuhause. Ich bin glücklich, dass es die Menschen, von denen ich gedacht hab, sie werden die wichtigsten sein, für den Rest meines Lebens, immer noch gibt, denn sie sind die wirklich wichtigen Menschen, egal, wo ich mich auf der Welt rumtreibe und wie oft ich an sie denke. Wichtig ist nur, dass ich an sie denke.

Vielen Dank dass es euch gibt und ihr mir immer das Gefühl gebt, dass ich eigentlich nie weg war. Ganz besonders eine Person, die nicht nur mir jedes mal ein ganz großes Stück zuhause sondern auch einer kleinen coolen Sau Leben geschenkt hat. Ich weiß, dass es diesen besonderen Ort immer geben wird, so lange es diese wunderbaren Menschen gibt.

http://www.youtube.com/watch?v=49Emn2sZR88